Bildungsstreik
Seid nicht so konstruktiv!
Warum es nichts taugt, der Bildungsreform ein „humanistisches Bildungsideal“ entgegenzuhalten
Die Fortsetzung des Bildungsstreiks 2009 soll den zuständigen Politikern einen „heißen Herbst“ bereiten. Die Protestierenden zeigen sich enttäuscht und wütend: Im Juni waren sie in über hundert Städten auf die Straße gegangen und hatten ihre Forderungen an die Bildungspolitiker gerichtet – und stellen nun fest: „Trotz großer Aufmerksamkeit und kleinen Zugeständnissen hat sich nichts geändert“. Unbeirrt holen sie nun ihre alten Parolen wieder hervor und versichern sich, der Öffentlichkeit und den Politikern: „Ein anderes Bildungssystem ist möglich – und nötiger denn je!“ (bildungsstreik.net/wir— machen— weiter) Die Inhalte und Parolen dieses Protestes zeugen von Illusionen über das Bildungssystem im deutschen Kapitalismus, von falschen Hoffnungen in die Politiker, die die Täuschung über die Zwecke und Gründe staatlicher Bildungspolitik nicht aufgeben möchten. Weil man sich so – immer aktiv, empört und „laut, weil man uns die Bildung klaut(?)“ — jeden Zugang zu einer Kritik verbaut, die der Sache auf den Grund geht, hier ein paar Anmerkungen zur Sache und zum Protest.