Das Ergebnis der US-Wahl
Ein Wahlsieg ohne Verlierer
Die Wahl ist gelaufen: Die Zustimmung zu Trump nimmt in absoluten Zahlen kräftig zu. Nur nicht genug. Die Abneigung gegen ihn überwiegt. Joe Biden gewinnt.Trump liest das Wahlergebnis genau so, wie er es vorher angekündigt hat – auf ihn ist eben Verlass –: Dass die offizielle Zählung der Wahlstimmen seine Niederlage ergibt, spricht konsequenterweise bloß dafür, dass er um seinen Sieg betrogen worden ist. Was fehlt, ist die Anpassung der Fakten an die politische Wahrheit. Daran lässt er arbeiten; mit den Mitteln, die Rechtsstaat und Demokratie in den USA in der Frage zu bieten haben.
Für seine Kritiker reiht sich diese Tour Trumps logisch ein in ihre Buchführung über einen immer weiter anschwellenden Strom von Angebereien, die sich um Tatsachen nichts scheren, vielmehr die Kunst des plumpen Unsinns und der schamlos offenen Lüge pflegen. Beim Genuss psychologischer Gehässigkeiten gegen Trumps Persönlichkeit bleibt es aber nicht. Mit jeder Kundgabe aus dem Weißen Haus, das falsche Wahlergebnis werde man nicht hinnehmen, sondern zu korrigieren wissen, wird die Klage lauter, der Präsident versündige sich am Allerheiligsten der Demokratie: der Institution der Ermächtigung durch freie Wahlen.
Da ist was dran. Aus dem Nichts eines individuellen Wahns kommt Trumps Absage an seine Wahlniederlage aber nicht. Was er ausreizt, ist der Widerspruch, der in der schönsten Errungenschaft der demokratischen Staatsform steckt: zwischen dem Zweck der freien Wahl, der Ermächtigung regierender Machthaber, und der Methode, dem Votum eines wankelmütigen Publikums. Darüber wollen wir mit euch diskutieren.
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