Vene­zue­la hat gewählt und es gibt mal wie­der nur Gewin­ner. Die Regie­rung sieht sich durch das offi­zi­el­le Wahl­er­geb­nis vom Volk beauf­tragt, die Oppo­si­ti­on ver­öf­fent­licht ihr eige­nes und rekla­miert den Sieg für sich. Der Streit um die rich­ti­ge Erhe­bung des Volks­wil­lens lässt auch die Welt­ge­mein­schaft nicht kalt, alle mög­li­chen Staa­ten – die maß­geb­li­chen vor­ne­weg – posi­tio­nie­ren sich und gra­tu­lie­ren wahl­wei­se Volk und Füh­rung zum offi­zi­el­len Wahl­er­geb­nis, behal­ten sich ein end­gül­ti­ges Urteil zur Recht­mä­ßig­keit der Ver­an­stal­tung bis auf wei­te­res vor und mah­nen die Kon­tra­hen­ten zur fried­li­chen Lösung des Streits“ oder erklä­ren es für aus­ge­macht, dass das Volk mal wie­der um sein Recht, eine ihm gemä­ße Regie­rung zu bestim­men, beschis­sen wur­de und erwä­gen Sank­tio­nen, um die ille­gi­ti­me Regie­rung zu stür­zen. Auch die Öffent­lich­keit bleibt natür­lich nicht außen vor, sieht je nach poli­ti­scher Fas­son den Volks­wil­len mehr durch das macht­gei­le Madu­ro­re­gime unter­drückt oder alter­na­tiv auch durch die Heu­che­lei aus­wär­ti­ger Mäch­te bedroht, von den USA bis Russ­land, deren Hoch­ach­tung vor dem Votum des vene­zo­la­ni­schen Volks am Ende doch nicht mehr ist als schnö­des Interesse.
Der Volks­wil­le in Vene­zue­la ist offen­bar eine ziem­lich heik­le Ange­le­gen­heit. Von allen Sei­ten bedroht und aufs für­sorg­lichs­te beschützt. Gibt das eher Anlass zur Sor­ge oder eher zur Erleich­te­rung? Klä­ren wir lie­ber, was er ist. Wer oder was herrscht, wenn in Vene­zue­la das Volk herrscht?